Usenet, das frühe Internet! – Das Internet ist heute aus dem Alltag der Menschen kaum noch wegzudenken. Was früher nur ein Treffpunkt für ein paar Computerexperten, oder auch Nerds, war, ist heute Treffpunkt für Menschen aus aller Welt. Allerdings unterscheidet sich das heutige Internet grundsätzlich von seinen früheren Erscheinungsformen. Bevor Google, Facebook und Co. auf der Bildfläche erschienen, war vor allem eine Form des Internets dominierend: das Usenet.

Was ist das Usenet?

Das Usenet ist ein spezielles Netzwerk, in dem sich Nutzer in sogenannten Newsgroups austauschen können. Dazu kommt auch kein Browser zum Einsatz, stattdessen erfolgt der Zugang über ein eigens dafür konzipiertes Programm. In der Vergangenheit tauschten Nutzer sich über das Netzwerk über Neuigkeiten aus, diskutierten über aktuelle Entwicklungen in verschiedenen Bereichen oder sie hatten einfach nur Spass mit dem neuen System. Die Möglichkeiten waren für damalige Verhältnisse revolutionär. Nachrichten mussten nicht mehr umständlich per Post versendet werden, auch Telefon oder Telefax waren nicht nötig. Stattdessen erschienen Nachrichten direkt auf dem Bildschirm gleich mehrerer Nutzer. Was heute ganz normal ist, war damals eine absolute Neuerung. Eine echte Revolution gab es aber, als Binary-Newgroups auf der Bildfläche erschienen. In diesen Gruppen wurden nicht mehr nur Nachrichten ausgetauscht, sondern komplette Programme. Dabei konnte es sich um Software für den PC handeln, aber auch um Videospiele und später auch Musik oder Filme.

Das Usenet heute

Usenet NewsgroupsAuch wenn Facebook und andere soziale Netzwerke dem Usenet zum Teil davon liefen, so ist das System bis heute von Bedeutung. Die Vorteile des klassischen Netzwerks sind bis heute zahlreich. Dateien können schnell, einfach und sicher ausgetauscht werden, wobei auch die Anonymität gewahrt wird. Bei sozialen Netzwerken hingegen agieren viele Nutzer mit Klarnamen, was eine Identifizierung natürlich sehr einfach macht. Auf diese Weise ist auch die Sicherheit des Usenets deutlich höher, denn sollte einmal ein Hacker den eigenen Zugang stehlen, so können zumindest nicht ohne Weiteres falsche Rückschlüsse gezogen werden. Allerdings gilt genau wie im normalen Internet auch, dass ein Passwort mit bedacht gewählt werden sollte.

Ist das Usenet kostenlos?

Grundsätzlich ist der Zugang zum Usenet kostenfrei möglich. Allerdings handelt es sich nicht um ein zentrales System. Zahlreiche Anbieter betreiben unterschiedliche Server, für die auch unterschiedliche Zugänge benötigt werden. Über kostenlose Angebote lässt sich dabei sagen, dass zwar in der Regel zahlreiche Newsgroups verfügbar sind, allerdings werden dabei in erster Linie Nachrichten ausgetauscht. Wer auf der Suche nach Programmen, Filmen, Spielen und anderen Inhalten ist, wird bei kostenlosen Angeboten nicht fündig. Ein guter Clinet für Downloads ist z.B. UseNeXT.

Ist das alles nicht illegal?

Prinzipiell können über das Usenet auch urheberrechtlich geschützte Inhalte geteilt werden, was per Gesetz nicht erlaubt ist. Allerdings ist dadurch nicht das System an sich illegal. Illegale Inhalte machen nur einen kleinen Teil des Angebots aus und sind nicht repräsentativ für das Netzwerk an sich. Wer das System nutzt, muss also nichts befürchten. Nur wenn geschützte Inhalte heruntergeladen werden, können die Rechteverwerter aktiv werden, allerdings ist die Rückverfolgung im Usenet eher schwierig. Von Abmahnungen sollte sich indes niemand beeindrucken lassen, denn diese werden von vielen Anwälten auf gut Glück verschickt, ohne dass dabei ein rechtlicher Anspruch besteht.