Das jüngste Update von Google ist am 23. Mai 2013 unter dem Namen Pinguin 2.0 online gegangen, es soll Webspam deutlich reduzieren. Auffällig ist dieses Mal, dass zwar einige Seiten (auch deutschsprachige) sehr stark betroffen sind, dass aber Pinguin 2.0 insgesamt eher vorsichtig zu Werke geht – bis jetzt. Das von Matt Cutts in seinem Blog erklärte Ziel war es, schlechte Sites deutlich abzuranken. Beobachter befürchteten wie immer grosse Kollateralschäden, diese blieben aber bislang aus. Das ist der Stand vom Wochenende 25./26. Mai 2013.
Der Pinguin 2.0 kam über Nacht
Das Pinguin 2.0 Update spielte Google nach MEZ in der Nacht vom 22. zum 23.05.13 ein, Experten hatten es erst später erwartet. Das Ziel solcher Updates ist es stets, Webspam zu reduzieren und damit die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern. Davon lebt der Suchmaschinenriese schliesslich, viele SEOler leben allerdings vom Pushen zahlloser Webseiten mit teilweise eher fragwürdigen Inhalten. Wer sich beispielsweise für Finanzen allgemein, Kredite, Versicherungsprodukte oder auch Möbel und Wein interessiert, trifft auf immer die gleichen Verdächtigen mit immer den gleichen Werbebotschaften, die alle voneinander abgeschrieben wurden. Solche User dürften sehr dankbar für Pinguin 2.0 sein.
Dagegen setzte Google ständig neue Suchalgorithmen, die im Abstand von jeweils neun bis zehn Monaten um die Welt geschickt werden und lustige Tiernamen wie Panda oder dieses Mal Pinguin 2.0 tragen. Es ist übrigens die vierte Pinguin-Version, der Zusatz 2.0 soll darauf verweisen, dass man es dieses Mal ernst meint und eine neue Qualität erreichen möchte. Diesen Anspruch hatte zwar schon Pinguin 1.0 im Frühjahr 2012, doch Matt Cutts will mit Pinguin 2.0 noch wesentlich schärfer gegen Linkfarmen, Keyword-Stuffing und Over-Optimization vorgehen. Wie genau das funktioniert, wissen übrigens nur Googles Programmierer. Die weltweite SEO-Szene versucht zwar nach jedem Google-Update, die Hintergründe zu erforschen. Doch genau lässt sich nicht ermitteln, warum eine Seite künftig besser oder schlechter in den SERPs erscheint. Es gibt hierüber stets eine Menge Theorien, die sich in der Praxis schlecht verifizieren lassen.
Deutsche SEO-Experten zu Pinguin 2.0
Die ersten Analysen zu Pinguin 2.0 stehen seit zwei Tagen im Netz, sie können nur ein vorläufiges Bild liefern. Jede Veränderung im SEO-Bereich, ob durch Online-Marketer oder Google selbst durchgeführt, braucht nicht Tage, sondern Wochen und Monate, um ihre Wirkung vollständig zu entfalten. Deutsche Experten halten bislang die Auswirkungen auf das deutschsprachige Netz für überschaubar. Das ist übrigens neu an Pinguin 2.0: Andere Update waren erst rund 14 Tage nach der englischen Version in anderssprachigen Netzen wirksam geworden. Searchmetrix hat 30 Sites untersucht und Downrankings von rund 20 bis 30 Prozent bei den am stärksten betroffenen Anbietern festgestellt. In gravierenden Fällen sollen es aber auch 60 bis 70 Prozent gewesen sein. Es scheint, als hätte Google die auffälligsten, aber doch kleine Links abgewertet und dafür anderen Netzwerken eine bessere Position verschafft. Seriöse Betreiber haben nach wie vor nichts zu befürchten, wenn sie sich an die Webmasterrichtlinien der Suchmaschine halten. Was allerdings Pinguin 2.0 auf Google genau bewirkt, wird man erst in einigen Wochen und Monaten sehen. Die von Pinguin 1.0 im April 2012 betroffenen Seiten spürten den Effekt am stärksten ab Oktober 2012. Pinguin 2.0 könnte also auf Google auch erst im kommenden Herbst richtig wirksam werden.
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