Das beliebte Blogsystem WordPress bietet mit seiner Multisite Funktion eine Möglichkeit, mehrere Blogs oder Websites nebeneinander in einer Installation zu betreiben. Die Websites können entweder in Unterverzeichnissen der selben Domain, unter Subdomains oder mit etwas mehr Aufwand auch unter komplett unterschiedlichen Domains aufrufbar sein.

Seit Version 3 befindet sich die Multisite Funktion im Core von WordPress, es muss also keine spezielle Version verwendet werden. Die Multisite Funktion wird über Änderungen in den Konfigurationsdateien aktiviert. Nach der Umstellung erscheint ein neuer Menüpunkt im Dashboard, über den die Multisite-Optionen verwaltet werden können.

Vorteile der Multisite Funktion von WordPress

Die Multisite Funktion bietet mehrere Vorteile für die Administration mehrerer Websites. So ist einmal der Wartungsaufwand geringer. Sowohl der Core von WordPress selbst als auch Plugins und Themes müssen nur einmal für das gesamte Seitennetzwerk installiert oder aktualisiert werden.

Ein zweiter Vorteil ist das einfache Hinzufügen und Entfernen von neuen Websites. Dies geschieht über das Blogs-Menü im Netzwerk-Dashboard, ohne dass dabei an der Datenbank oder den Konfigurationsdateien zwingend etwas geändert werden muss.

Weiterhin belegt die Installation eines Website-Netzwerks deutlich weniger Festplattenplatz als mehrere parallel betriebene Instanzen von WordPress. Dies ist besonders bei beschränkten Platzverhältnissen wichtig.

Gut einsetzbar ist die Multisite Funktion auch bei Websites, die eng miteinander verbunden sind, insbesondere für mehrere Sprachversionen der selben Website. Auch in diesem Fall ist ein großer Vorteil das einfache Erstellen von neuen Unter-Websites.

Nachteile von Multisite-Netzwerken

Ein Nachteil der Multisite Funktion gegenüber mehreren unabhängigen WordPress-Instanzen ist, dass bei Problemen stets alle Seiten betroffen sind. Ein Fehler etwa beim Upgrade kann so ein ganzes Blognetzwerk beeinträchtigen.

Weiterhin verbraucht eine Multisite-Installation deutlich mehr Arbeitsspeicher auf dem Server als eine Einzelinstallation. Besonders bei Websites mit viel Traffic in einem von der Leistung her beschränkten Hosting-Umfeld ist es mitunter günstiger, mehrere Instanzen parallel zu betreiben.

Ein dritter Nachteil ist, dass einige Plugins nicht für Multisite-Netzwerke einsetzbar sind und es daher besonders bei komplexen Websites, die viele Plugins nutzen, zu Problemen kommen kann.

Die Funktionen der Multisite Funktion bei WordPress

Wordpress Multisite FunktionDas Netzwerk wird über ein eigenes Dashboard administriert. Dieses wird von jedem Seiten-Dashboard aus über einen eigenen Menüpunkt aufgerufen, der nur für den Super-Admin sichtbar ist. Das Netzwerk-Dashboard ist dem Seiten-Dashboard sehr ähnlich, besitzt aber ein Widget mehr und andere Menüpunkte. Über dieses Dashboard können neue Unter-Websites angelegt und die Einstellungen der bestehenden Websites geändert werden. Jede Unter-Website besitzt ein eigenes Seiten-Dashboard, das für lokale Änderungen zuständig ist.

Über das Netzwerk-Dashboard ist auch das zentrale Verwalten und Aktualisieren des Core, der Plugins und der Themes möglich. Plugins, die nicht auf allen Websites verwendet werden, müssen dabei global aktiviert und einzeln auf den jeweiligen Websites deaktiviert werden. Weiterhin gibt es einen Menüpunkt, unter dem globale Einstellungen geändert werden können, etwa der Name des Netzwerks und die Admin-E-Mail-Adresse. Auch Benutzer können global hinzugefügt und administriert werden.

Somit bietet WordPress mit der Multisite Funktion zahlreiche Mechanismen, um ein Seitennetzwerk zentral zu verwalten und dabei den Aufwand gering zu halten. Gerade bei Netzwerken von kleinen Blogs kann eine Multisite-Installation ihre Stärken ausspielen, während grössere Webprojekte besser in separaten WordPress-Instanzen betrieben werden sollten.