Die Geschichte von Flickr, des größten Online-Fotoarchivs der Welt beginnt mit – einem Online-Rollenspiel: Im Jahr 2004 entwickelte die kanadische Softwarefirma Ludicorp für das noch im gleichen Jahr wieder eingestellte Computerspiel „Game Neverending“ eine Funktion, mit der die Spieler selbst aufgenommene Fotos im Internet teilen konnten. Während dem Spiel der große Erfolg versagt blieb, erwies sich die Fotofunktion als so populär, dass sie unter dem Namen Flickr (abgeleitet vom englischen Verb „to flick“ für „durchblättern„) als eigenständiger Online-Dienst gestartet und nur ein Jahr später von Yahoo gekauft wurde.
Dabei bietet die Webseite von Flickr weit mehr als nur einen einfachen Bilder-Service: Über das Portal lassen sich nicht nur Fotos mit anderen Nutzern (und Nichtnutzern) im Internet teilen, sondern auch umfassend beschreiben, in Alben und Online-Galerien präsentieren und über die sogenannten „Tags“ verschlagworten. Auf diesem Wege werden Bilder verschiedenster Fotografen von bestimmten Orten oder Ereignissen leicht auffindbar. In den letzten Jahren bei Flickr neu hinzugekommen ist die Funktion, eigene Fotos direkt lizensieren und damit Presse- und Bildagenturen zur gewerblichen Nutzung anbieten zu können. Eine weitere neue Funktion ist das Geotagging, mit dem sich die eingestellten Aufnahmen einem Längen- und Breitengrad zuordnen und damit auch geografisch auffindbar machen lassen.
Flickr – Eine Erfolgsgeschichte!
Mit – laut Angaben von Flickr – mehr als 77 Millionen Nutzern und über 5.000 neuen Foto-Uploads pro Minute hat sich das kleine kanadische Start-Up zum meistgenutzten Online-Fotoportal weltweit entwickelt. Dabei verdankt der Bilderdienst seine Popularität nicht zuletzt der Möglichkeit, die dort eingestellten Fotos und Fotogalerien über einen einfachen HTML-Code – ein sogenanntes Snippet – schnell und unkompliziert in beliebige Webseiten einbinden zu können. Auf diese Weise können die Nutzer ihre Fotos nicht nur im Portal selbst, sondern auch auf ihren Webseiten und Blogs präsentieren. In den wichtigsten Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google Plus lassen sich Bilder sogar noch einfacher per Direktlink einbinden.
Neben Privatnutzern haben inzwischen auch viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen die Vorteile des Bilder-Service für sich entdeckt. So nutzen beispielsweise Museen wie etwa die New Yorker Kunstgalerie „The Brooklyn Museum“ die vielfältigen Funktionen des Online-Portals, um tagesaktuell über neue Ausstellungen und Events zu berichten und Einblicke in die Arbeit „hinter den Kulissen“ – beispielsweise bei der Restauration von Kunstwerken oder der Vorbereitung neuer Ausstellungen – zu geben. Auch von politischen Parteien und NGOs wird Flickr mittlerweile intensiv genutzt, um die Öffentlichkeit über eigene Tätigkeiten zu informieren.
Wer sich von den Möglichkeiten des Fotoportals selbst ein Bild machen möchte, kann unter https://www.flickr.de jederzeit ein kostenloses Nutzerkonto eröffnen. Und wer wissen will, wie mein persönlicher Flickr Account aussieht, der darf gerne einen Blick in meine Sets auf Flickr werfen… 😉
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