Pinterest ist ein soziales Netzwerk und gleichzeitig ein Webservice, der sich um das Medium der Fotografie dreht. Nutzer können Bilder einstellen und ihre Fotos teilen, wie das auch auf anderen Plattformen wie Facebook möglich ist, es geht dabei vorrangig bis ausschließlich um Bilder und nicht um Texte. Damit handelt es sich um eine virtuelle Pinnwand, von der sich auch der Name des Portals ableitet: pin & interest.

Die Pinterest-Idee

Dass Menschen ihre Fotos teilen, ist auch auf anderen Portalen und rein privat möglich. Es fragt sich also, wieso ein Webservice mit speziell diesem Profil so ein rasantes Wachstum hinlegen kann, denn Pinterest hat andere Netzwerke hinsichtlich der Nutzerzahlen abgehängt, gewinnt eine Bedeutung wie Twitter und könnte bald Facebook einholen. Unter Firmen gilt die Plattform als brandheißes Thema und wird intensiv für Promotionaktivitäten genutzt. Sollte es einmal eine wirklich effiziente Google-Suche nach Bildern geben, dürften die Nutzerzahlen explodieren, denn für eine ganze Generation der nach 1980 Geborenen spielt die Fotografie vielfach eine größere Rolle als der Text.

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Menschen tauschen sich auf diese Weise über ihre Interessen, Hobbys und natürlich ihre Vorlieben beim Einkauf aus. Neben reiner Fotografie können auch Videos hochgeladen werden, was über beispielsweise über YouTube leicht zu arrangieren ist. Zudem unterstützt Pinterest die Twitter-Cards-Schnittstelle und ermöglicht damit das Einstellen in Tweets. Die Nutzungsbedingungen erlauben keine rassistischen, sexistischen und auch keine Selbstverletzungen oder Krankheiten verherrlichenden Bilder. Diesen Passus fügten die Betreiber ein, nachdem einige Nutzer ihre Magersucht publiziert hatten.

Bedeutung der Pinterest Plattform

Im Verlaufe des Jahres 2012 erlangte Pinterest einen Platz unter den 40 meistbesuchten Webseiten der Welt, das TIME Magazine bewertete die Plattform schon 2011 als eine unter den 50 wichtigsten im Internet. Publisher nutzen das Portal sehr intensiv, denn dessen Traffic steigt rasant im Tausender-Prozent-Bereich. Genaue Zahlen gibt es hierüber wohl nicht, allerdings tauchen seit Herbst 2012 im Wochenabstand Statistiken auf, die der Bilderplattform ein Wachstum bescheinigen, das jede Vorstellungskraft sprengt. Unter den sozialen Netzwerken könnte das Portal inzwischen das drittgrößte nach Facebook und Twitter sein. Das Online-Marketing schaut hierbei vor allem auf die Conversion-Rate, also demjenigen Anteil der Nutzer, die bei der Reaktion auf eine Veröffentlichung zu Leadern oder Käufern werden.

Diese Rate, die traditionell im Bereich unter einem Prozent liegt, soll sich schon 2011 von 0,29 auf 0,43 Prozent erhöht haben, bei Facebook waren es im gleichen Zeitraum nur 0,12 Prozentpunkte mehr (von 0,49 auf 0,61). Zwangsläufig richteten die Pinterest-Betreiber Konten für gewerbliche Unternehmen ein, die den Service mit einer Mischung aus Begeisterung und großer Vorsicht beobachten. Die Risiken bestehen hierbei in Urheberrechtsverletzungen, wenn am Markt tätige Firmen Fotos teilen. Da sich eine eigene Abmahnwirtschaft im Internet entwickelt hat, die sogar nach Bildern von Kostümen oder Torten fahndet, ist hier Vorsicht geboten. Privatpersonen werden von Abmahnungen wohl kaum jemals betroffen sein, auf Unternehmen fokussieren jedoch spezialisierte Anwälte. Die Firmen sollten daher strikt auf die Rechte an eingestellten Bildern achten, selbst bei denjenigen, die auf der eigenen Unternehmenswebseite bedenkenlos verwendet werden dürfen.